Von Aschermittwoch bis Ostern räumte ich gemäß den religiösen Empfehlungen eine gemäßigte Fastenzeit ein. Jeden Mittag bereitete ich als Teil des Fastens in Freude meine Gemüsesuppe zu. Es entstanden leckere Rezepturen und eine Erfahrung – Kaffee und Kuchen muss nicht sein. Meine Osterfeiertage verbrachte ich im Yoga-Vidya-Ausbildungszentrum als Mithelferin. Ein selbstloses Dienen in Nächstenliebe wie es auch Jesus empfielt. Yoga Vidya bietet hierfür Raum und Gelegenheit. Ich wurde der Kinderabteilung zugeteilt. Kinder von praktizierenden Eltern verbringen hier ihre freien Tage und werden yogisch behütet. Yogisch PuTTY SSH tunnel X11 forwarding , das heißt mit gesunder Ernährung, Bewegung und Vielseitigkeit. Die Kinder brachten sich mit Ideen und Kreativität in die Osterferien ein.
Das Betreuungskonzept ähnelt dem deutschen Standard, eingebettet in Sattwigkeit. Sattwig ist ein Ausdruck für „Rein“. Ethische Werte stehen im Vordergrund neben dem ganzheitlichen Erziehungsaspekt. Ahimsa – ein Nichtverletzen in Wort und Tat begleiten den sattwigen Tag – eine Herausforderung für Erzieher und Kinder. Die gebündelte Energie der Kinder wurde intelligent gelenkt mit Yoga und Naturstreifzüge. Ich bekam das Vertrauen von dem Kitateam und leite die Kinderyogastunde mit biblischen Inhalten. Ein selbstgebautes Kreuz schmückte die Wand. Die Ostergeschichte führte uns zum Bewusstsein des Egos, dass wir in Gedanken kreuzigten. Einige Kinder lösten sich von Ängsten, verlassen zu werden. Natürlich wurde der Sonnengruß in Hingabe praktiziert mit Affirmationen und einer Kontemplation. Die Verehrung Gottes in vielen Aspekten gehörten zum Bewegungsritual. Die Entspannung am Ende der Hatha–Yogastunde unterstützte die geistige Entwicklung mittels Visualisierungen. Der Fantasie wurde Raum gegeben und löste kindliche Anspannungen.
Am Abend besuchten wir gemeinsam den Satsang – eine Zusammenkunft am Abend zum gemeinsamen Singen und Meditieren. Die Kinder lauschen gespannt. Sukadev Bretz, Gründer des Yoga-Vidya Zentrums, berichtet von dem tiefen Sinn der Osterzeit und lädt zum Mantra-Singen ein. Das Kirtan-Singen gehört zur Lobpreisung Gottes . Die Schwingungen hallen im Sivananda-Raum, der als großer Yogameister Schüler inspirierte, Gottesbewusstsein zu entwickeln. Ein Abend, der Herzen öffnete und Erkenntnis brachte mit Sanskritversen und deutscher verständlicher Interpretation.
Am Ostersonntagsonntag näherte sich mir ein freier Tag mit Bibelstudium, Kaffee und Kuchen. Die Entsagung als Lehre der Bhagavad Gita hat wohl noch etwas Zeit. Jedoch betrauerte ich meine Suppenzeit – die körperliche Durchlässigkeit brachte. Das Schlemmen entspricht nicht der Natur meines Körpers – er liebt die Einfachheit.
Die Einfachheit leben wie es Jesus, Sivananda und andere große Yogis vermitteln.
Ein kleines Gedicht über eine Maßnahme mit großer Wirkung:
VOM FASTEN
Fasten heißt Pause vom Hasten,
Körper und Seele entlasten.
Man lässt das Auto mal rasten,
Auch Handy und Computertasten.
Ohne die Ernährungssünden
Werden uns’re Kilos schwinden.
Nach den bewusst gelebten Tagen
Werden Glücksgefühle uns tragen.
Ein toller Effekt daneben,
Wir verlängern unser Leben;
Überlisten die Lebensuhr
Mit etwas Enthaltsamkeit nur.
Rainer Kirmse , Altenburg
Mit freundlichen Grüßen