Arme Hühner

carrot juiceDer Traum vom schönen Bauernhof mit großen bunten Wiesen auf denen glückliche Hühner laufen, die alle paar Tage mal ein Ei von sich lassen… ist auch nur ein Traum. Es mag sein, dass es solche Bauernhöfe noch gibt. Aber das sind weder Demeter noch irgendwelche anderen Bio-zertifizierten Höfe. Bei YouTube gibt es massenweise Videos, die zeigen, dass auch die sogenannte „artgerechte Bio-Haltung“ weder artgerecht noch einigermaßen ethisch vertretbar ist. Und auch die Eier im Bioladen kommen mittlerweile oft genug aus solchen großen und engen Ställen, weil die Nachfrage nach Bio-Eiern einfach so groß geworden ist.

Bei frischen Eiern kann man dank der ersten Zahl von dem Code auf dem Ei (0=Bio; 1=Freiland; 2=Bodenhaltung) erkennen, woher das Ei nun stammt. Bei den ganzen Produkten, die wir so fertig kaufen können, und in denen Ei verarbeitet wurde, können wir das nicht. Zwar schreiben z.B einige Mayonnaisenhersteller mittlerweile „aus Bodenhaltung“ auf ihre Verpackungen, aber das ist noch lange nicht gang und gebe. Und wenn diese wenigen Firmen schon „Bodenhaltung“ als würdig genug halten, um ihre Produkte damit auszuzeichnen, dann brauchen wir nicht lange zu überlegen und wissen, woher alle anderen Eier dann wohl kommen werden.

Aber auch in der Bio-Haltung, und das wissen die wenigsten, gibt es das so genannte Küken-Sexen. Längst gibt es nicht nur mehr einen Typ von „Verbauchs-Hühnern“. Nein, es gibt mittlerweile mehrere. Grob kann man zwischen denen, die Eier legen und denen die zur Mast und dem anschließenden Schlachten gezüchtet werden, unterscheiden.

Leider ist der Mensch scheinbar noch nicht so weit, um nur weibliches Gefieder zu züchten. Jedes Jahr werden in Deutschland (!) 40 Millionen (Bio-Hühner wie oben erwähnt mit eingeschlossen) männliche Küken entweder vergast oder lebendig geschreddert. Denn sie geben weder Eier, noch sind sie es „wert“ gemästet zu werden, denn dafür gibt es  einen anderen Typus, der weitaus mehr Fleisch liefert.

Wenn man das kurze Leben eines männlichen Kükens mit dem, im Vergleich, langen Leben – ca. 40 Tage bei Masthühnern – eines Weibchens vergleicht, dann würde ich ja glatt sagen: Haben die’s gut. Zu Beginn der Mast bekommen die Hühner die Schnäbel kupiert – bei vollem Bewusstsein. Würden sie die scharfen Spitzen der Schnäbel behalten, so würden sie sich aufgrund des hohen Aggressionspotentials, was zurückzuführen ist auf die Enge in den Ställen, gegenseitig attackieren und womöglich töten.

Rund ein Drittel der Tiere kann aufgrund von zu schneller Gewichtszunahme nicht richtig laufen und bricht teilweise unter der Last ihres – meist Brustmuskelfleisch – zusammen. Rund 4 % der Hühner sterben schon während der Mast den plötzlichen „Herz-Tod“, weil sie den Stress nicht mehr aushalten. Kein Wunder, denn wie würden wir uns fühlen, wenn wir mit 40.000 Artgenossen in einem Raum lebend, ohne Sonnenlicht, in den Fäkalien stehend und mit beissendem Ammoniakgeruch umgeben sind? In der Junghühnermast kommen nicht selten 26 Tiere auf einen (!) Quadratmeter.

Die mit Ammoniak gesättigte Luft schadet übrigens nicht nur dem Tier, sondern auch dem Menschen. Das Vorkommen von Asthma beim Menschen ist in Gebieten mit einem hohen Aufkommen an Massentierhaltungsbetrieben außergewöhnlich hoch.

Neben den gesundheitsschädlichen Auswirkungen, gibt es also noch genügend andere Gründe auf Eier zu verzichten und lieber auf gesunde Alternativen auszuweichen. Im nächsten Artikel werden wir Dir von den Ei-Ersatz-Möglichkeiten berichten.

Quelle: http://www.yogan-om.de/vegan/tierrechte/h%C3%BChner/

Du kannst im YogaWiki noch mehr zum Thema Veganismus und alternativen Produkten finden. Im vegetarisch Leben – Portal gibt es zudem einige leckere vegane Rezepte.

2 Gedanken zu „Arme Hühner

  1. Malte

    Ich esse täglich Eier zum Frühstück und möchte darauf nur ungerne verzichten. Wie sieht es denn mit Eiern aus Freilandhaltung aus, kann man da ohne Bedenken zugreifen? Am besten ist es wohl, wenn man die Eier von einem privaten Hühnerhalter kauft, der seine Hühner noch ganz klassisch im Hof hält.

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  2. Isabella

    Also ich habe keinerlei Probleme damit Eier zu essen – ganz einfach, weil ich die von meiner Oma bekomme. Die Hühner laufen dort frei rum, suchen sich einen Teil ihres Futters selbst und sind garantiert sehr glücklich. Ist aber glaub ich schwieriger wenn man in der Stadt wohnt.

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